Dieses Jahr ist der 110. Internationale Weltfrauentag. Dieses Mal mit Corona Beigeschmack. 2020 und 2021 waren es vor allem Frauen, die neben ihrem Job im Homeoffice noch die Betreuung und das Homeschooling der Kinder übernommen haben. Um ihnen einen kleinen Einblick hinter die Kulissen zu gewähren, haben wir gemeinsam mit dem Verein “LE KULTUR POINT e.V.” einige Frauen gebeten, mit uns einige ihrer Geschichten aus dem Corona-Alltag zu teilen.

"Frauen von heute warten nicht auf das Wunderbare – sie vollbringen ihre Wunder selbst."
Katherine Hepburn
Amerikanische Schauspielerin

Corona Tagebuch - Corona aus dem Blickwinkel der Frau

#1 Was hat uns die Pandemie gelehrt?

Was hat uns die Pandemie gelehrt? Wir alle haben uns das eine oder andere Mal über unseren Alltag beschwert. Doch dann kam gefühlt von einem auf den anderen Tag eine so große Veränderung auf jedenEinzelnen von uns zu, sodass ich mich zu Beginn fühlte wie im falschen Film. Die Kindergärten hatten über Monate hinweg von einem auf den anderen Tag geschlossen, soziale Kontakte, selbst mit den Nächsten, sollten eingeschränkt werden. Für mich als Mutter war und ist die Corona-Pandemie hinsichtlich meiner Kinder und deren mentale Psyche eine große Herausforderung. Den kleinen Menschen zu erklären,weshalb sie von nun an ihre Freunde und Familie nicht treffen dürfen, weshalb alle Menschen Masken tragen müssen, hat sich für mich sehr schwierig gestaltet. Besonders meine ältere Tochter, die zu Beginn der Pandemie 3 Jahre alt war, hat in ihrer sozialen Entwicklung Schäden von den Einschränkungen getragen. Ich habe von Anfang an versucht den Kindergarten zu ersetzen und mein Kind mit all meinen zu Verfügung stehenden Möglichkeiten erzieherisch zu betreuen. Bis ich mir selbst eingestehen musste, dass dies nicht möglich ist. Kinder brauchen Kinder und einen geregelten Alltag, um sich sicher zu fühlen, zu entwickeln, zu entfalten und erwachsen zu werden. Als Mutter musste ich verstehen, dass es eben nicht nur meinem Kind so geht und alle Familien von dieser unglaublichen Lawine der Unsicherheit betroffen sind. Dieser Gedanke hat mir wieder die Kraft gegeben für meine Kinder vor dieser Lawine standzuhalten. Kinder können für die momentane Situation am allerwenigsten und sind durch ihre Natur bereits hilfebedürftig und auf uns Erwachsene angewiesen. Es ist nicht immer einfach genau diesen Schutz zu bieten. Als Frau steckt man in mehreren Rollen, die eingenommen werden müssen. Ich habe während dieser Zeit mit meinen Möglichkeiten mein Studium abgeschlossen und eine Arbeit angetreten. So hat mir das letzte Jahr gezeigt, dass die Stärkeren während dieser Pandemie die Frauen sind. Die Frauen, die so viel Kraft haben viele Dinge gleichzeitig in der Waage zu halten. Die Frauen, die als Schutzwand agieren, um ihre Familie vor den Geschehenissen zu bewahren. Frauen, die versuchen all ihren täglichen Rollen gerecht zu werden. Frauen sind mental so stark belastbar, dass wir das selbst manchmal nicht glauben können. Wir können viel mehr als wir uns zutrauen und dies hat mir die Pandemie gezeigt. Genauso ist es aber auch in Ordnung sich einzugestehen, dass in unserem neuen Alltag, an den wir uns irgendwie anpassen mussten, eben nicht alles perfekt und geregelt sein muss. Es ist in Ordnung, wenn unsere anderen Rollen, wie Tochter, Schwester oder Frau im Moment etwas ruhen müssen, weil der Fokus auf diese kleine Menschen gerichtet werden muss, die nicht die Stärke und das Verständnis aufbringen können sich an diese schwere Situation anzupassen. Wir versuchen als Familie Geduld und Verständnis dem Ganzen entgegenzubringen und freuen uns auf den Frühling. Denn nach jedem Winter kommt ein Frühling. So auch nach dieser schweren Zeit. Wir werden viele Dinge ganz anders zu schätzen wissen – genauso auch unseren vorherigen Alltag über den wir uns so oft beschwert hatten. Auch für ihn werden wir irgendwann wieder dankbar sein.

#2 Zeit mit der Familie

Ich bin eine berufstätige Frau und Mutter. Während der Pandemie zu Hause bleiben, tut sehr gut. Wir verbringen sehr viel Zeit als Familie, ruhen uns aus oder machen Spaziergänge, lösen Rätsel. Essen, Trinken, Schlafen ist das Motto. Natürlich nehmen wir auch zu. Das einzig Negative, dass ich empfinde. Außer mit seinen geliebten Menschen zusammenkommen, fehlt sehr. Zoom Meetings empfinde ich als eine Art Segen. Der Mensch sieht alles mit anderen Augen, sobald er etwas vermisst oder anders ist. Man lernt dankbar zu sein.

#3 Hauptsache wir sind alle gesund!

Frauen haben sehr viele Aufgaben im Alltag. Wenn man noch dazu Mutter ist, verdoppeln sich diese Aufgaben. Dann kommt noch eine Pandemie Zeit mit ihren vielen Verboten. Als Frau und Mutter muss man genau jetzt stärker sein denn je.Meine zwei älteren Söhne mussten auch während der Pandemie viel für Prüfungen / Wiederholungen lernen und täglich Aufgaben machen und per Mail abschicken bzw. auch an der Schule abgeben.Während die beiden mir dem Lernen beschäftigt waren, musste ich meinen damals jüngsten Sohn, im Kindergartenalter betreuen, damit er seine Brüder nicht beim Lernen störe. Nach einiger Zeit wollte er das Wort „basteln“ nicht mehr hören.

Aber Hauptsache wir sind alle gesund!

Dieser Stress für jeden da zu sein ohne dass man sich dabei vergisst.Ich war bzw. bin immer noch Lehrerin, Erzieherin, Animatorin, Köchin und vieles mehr zu Hause.Ich musste meine Kinder motivieren zu lernen und ihnen Hoffnung geben, dass alles wieder wie früher wird. Tränen wegwischen bei einem 6 Jährigen, der seinen Geburtstag nicht mit seinen Freunden feiern konnte.

Aber Hauptsache wir sind alle gesund!

Ich musste mich von guten Menschen trennen ohne ein letztes Mal Abschied nehmen zu können.Ich konnte nicht bei meinen Freunden sein, sie trösten oder umarmen als sie ihre Liebsten verloren haben.

Aber Hauptsache wir sind alle gesund!

Während der Schwangerschaft musste ich alleine Frauenarzt Termine wahrnehmen. Meine Kinder konnten ihren ungeborenen Bruder nicht bewundern und sogar mein Mann durfte mich nicht begleiten. Leider war die Pandemie zu Geburt unseres vierten Sohnes noch immer nicht vorbei und ich, als eine Asthma- kranke, schwangere Frau musste mit einer Maske meine Wehen alleine durchhalten, ohne irgendwen an meiner Seite, der mir Mut machte.

Aber Hauptsache wir sind alle gesund!

Endlich hatte der kleine Mann die Augen in die „komische“ Welt geöffnet, in der Armen seines Vaters, der nur in den letzten 30 Minuten seiner Geburt uns begleiten durfte. Nach der Geburt musste ich mich mit einem neuen Problem auseinandersetze. Je mehr ich mir Stress wegen des Milcheinschusses machte, desto weniger Milch konnte ich erzeuge, je weniger Milch ich hatte desto mehr Stress machte ich mir wegen meines Babys.

Aber Hauptsache wir sind alle gesund!

Und heute sitze ich mit 4 Kindern von 13 Jahren bis 4 Monaten und versuche den Alltag zur meistern. Zwei meiner Kinder brauchen einen PC und Zimmer für den Fernunterricht, mit einem muss ich immer noch basteln und für den vierten pumpen wir immer noch Milch ab. Jeder hat wahrscheinlich eine eigene Definition für das Wort „Erfolg“. Meine wäre „Mutter sein in der Corona Zeit.“

Aber Hauptsache wir sind alle gesund!

#4 Lebenswandel

Welcome Corona,

der Lockdown war in meinem Leben mehr als Willkommen.

Ich gehörte zu den Frauen, die morgens aufgestanden sind und manchmal nicht wussten, wie sie den Tag überstehen sollten. Doch am Ende des Tages auf sich stolz waren, es doch irgendwie geschafft zu haben.

Es ist verdammt schwer Familie, Kinder, Haushalt und Ehrenamt unter einem Hut zu bekommen.

Gastfreundlichkeit stand und steht ganz oben auf meiner Liste, das heißt auf gut deutsch, dass bei uns zu Hause immer viel los war.

Das Wort “Nein” gab es nicht in meinem Wortschatz, wenn dann nur zu mir selbst.

Ich stand so ziemlich an letzter Stelle auf meiner Liste.

Die Kinder wurden grösser; die Wohnung kleiner. So sind wir vor der Pandemie umgezogen in ein idyllisches Dorf im Schwarzwald.

Unsere Kinder haben nun ihren eigenen Bereich im Obergeschoss.

 Es liegen also keine Socken oder Jacken mehr herum und das Bad sieht auch nicht so aus, als ob eine Schlacht am Morgen stattgefunden hat.

Nun hatte ich Zeit, wie ich sie noch nie hatte und was macht man mit so viel Zeit?

Genießen natürlich 🙂

Zum Beispiel jeden Morgen in Ruhe türkischen Mocca trinken mit meinem Mann.

Ich habe mich ganz vorne auf meine Liste katapultiert.

Ich habe mir eine “Corona” aufgesetzt und mich verwöhnt wie eine Königin.

Ich muss noch sagen, dass ich an der Hautkrankheit “Rosazea” leide.

In aktiven Zeiten sehe ich aus wie eine Alkoholikerin mit knallroter und unebener Haut.

Für eine muslimische Frau mit Kopftuch wie mich, die nur Ihr Gesicht zeigen kann…ganz schön frustrierend. Unter Anderem wie Genetik und Stress, war bei mir Hauptauslöser meine Ernährung.

Also habe ich diese erstmals umgestellt.

Kein industrieller Zucker, Mehl und Milchprodukte. Was gar nicht so leicht war.

Die Umsetzung: keine Baklava, Börek und Käsekuchen!!!!

Wo ich doch unter Freunden und Bekannten die ungekrönte Käsekuchenkönigin war.

Das Ergebnis war nach vier Wochen im Spiegel deutlich sichtbar. Das war natürlich Motivation genug, um weiterzumachen.

Wieder mal ein Buch lesen, Joggen an der frischen Luft. Gesichtsmasken und Rezepte ausprobieren, waren neue Tagesordnung.

Den Käsekuchen haben meine Corona-Kokosbollen ala Muhsine ersetzt, inspiriert von der Form des Coronavirus. Ist gesund und macht Fit. Die Pfunde kullerten, einer nach dem Anderen.

Meine Schränke und mein Leben sind nun ausgemistet.

Ich freue mich schon auf einen Stadtbummel in Stuttgart, mit meinen Freundinnen.

Die “Corinna” bleibt zuhaus!

Wir wären dann soweit,

der Sommer kann kommen.

Muhsine

#5 "Aufmerksamer – Achtsamer"

Corona wirbelt die ganzen Abläufe durcheinander. Aber vielleicht sollte man auch mal darauf schauen, was sich da zum Besseren wendet bzw. eine Entschleunigung herbeiführt. Vor der Pandemie war mein Terminkalender prall gefüllt. Fast keine freie Minute. Keine Zeit zum Luftholen. Immer in Aktion. Plötzlich war alles anders. Das führte bei mir dazu, dass ich mehr in der Natur unterwegs war. Frischluft atmen. Den Kopf frei bekommen. Die Nähe bzw. nähere Umgebung bewusster wahrnehmen. Und man stellt fest: man kann auch direkt von der eigenen Haustüre aus loslaufen und ist gleich in der Natur. Und auch wenn man dann die Strecke mehrmals abläuft, so bekommt man immer wieder neue Eindrücke. Je nachdem wie die Sonne steht oder ob es gerade geregnet hat oder der Bach viel oder wenig oder gar kein Wasser führt; Blätter in der bunten Herbstpracht sind oder die Bäume ziemlich kahl sind und nur die Misteln herausstechen. Und man ärgert sich dann beim bewussten Spaziergang darüber, wenn in der Natur Müll zu finden ist, Coffee-to-go-Becher achtlos weggeworfen oder leere Flaschen irgendwo im Nirwana abgestellt werden. Man möchte, wenn man mit offenen Augen unterwegs ist, die Natur und nähere Umgebung positiv wahrnehmen. Dann lässt es sich mit dem jetzigen Lockdown einfacher umgehen und man kommt mit positiven Eindrücken wieder zurück und kann das Wahrgenommene auf sich wirken lassen. E.S.

#6 "Nichts anfassen!"

“Nichts anfassen!” Diesen Satz musste ich in der letzten Zeit sehr oft wiederholen! Eine neue Art Virus, Regeln und Verbote. Als besorgte Mutter keine Ahnung davon, wie man seine Kinder vor einem so winzigen Virus schützen kann. Das Einzige was man sagen muss ist:” Nichts anfassen oder wasche deine Hände”. Natürlich gehört das zu einem normalen Alltag dazu. Wir sind jedoch in einem Asylantenheim untergebracht, so viele verschiedene Kulturen auf einem minimalen Raum. Es gibt viele Auswanderer aus armen Ländern mit wenig Wasser. Viele haben andere Gewohnheiten. Es dauert sich an die Regeln hier anzupassen. Und dazu kommt noch der Kampf gegen einen unsichtbaren Virus. Es ist ätzend, auf gut deutsch gesagt und sehr schwer ins Leben einzubinden. Ich bin die ganze Zeit im gleichen Dilemma…. “Trag deine Maske, halte Abstand, wasch deine Hände” Maske, Abstand, Hände! Im öffentlichen Bereich achten wir mit Präzision auf die Regeln und machen die Kinder darauf aufmerksam. Um die Verbreitung des Virus einzuschränken, werden wir weiterhin aufpassen. Das ist das Mindeste was wir für die Gemeinschaft tun können! Kontakt zu meinen Mitmenschen besteht, natürlich nur kontaktlos. Ich vermisse die maskenlosen Tage sehr! Burcin T.

#7 Die Corinnas

Ich zeige euch einen ganzen Abschnitt aus dem C-Leben. Wir schauen unsere Serien beim Putzen, weil es so still ist und jetzt?!?, ist immer was los! Wir brauchen keinen Fernseher mehr, Musik oder Sonstiges! Grad so atmete man entspannt auf und merkt knallhart, man ist in der Vergangenheit gelandet. Werkseinstellung “0” Alles beginnt von vorne. Teilweise mit der Geburt. Die körperlichen Beschwerden sind wieder da. Homeschooling bzw. -Office, wobei mehr Home als Office. Das geht auf den Rücken, Nacken etc. Und das Alles so plötzlich. Bei der Schwangerschaft konnte man es wenigstens einschätzen, voraussehen. 24/7 Dauerlärm, nonstop Stress und noch mehr Geschirr als vorher. Wer sieht das?           Wer bekommt das mit?             Wer spürt das? Die “Corinnas” natürlich. Vater arbeitet weiter, wenn er Glück hat. So bekommt er nicht mehr mit als sonst. Ist er zuhause, hat Corinna noch mehr Arbeit. Doch grad, wenn man so am Boden liegt, erschöpft vom 50mal Aufräumen und das Kind die Aufgabe nicht hinkriegt und du einfach antwortest:” x=-5”. Du stehst auf und bemerkst eine Stärke und rufst:” Les enfants, le diner est pret. Viens! Und alle erstarren geschockt. Diesen Moment nutzt du aus, gehst dich waschen, kämmst dein Haar und bindest dir dein schönstes Kopftuch um. Passend zum Kleid, versteht sich. Das nächste Online-Meeting steht schliesslich an. Du schaust in den Spiegel und denkst dir einfach:” Was mich nicht verwir-rust, macht mich stärker!! An dieser Stelle Gruß an Corona Desinfektion und “wisch” #systemrelevant#schlechtbezahlt#Frauenberufe# #Krankenschwester#ökonomischer Wert# Aus dem C- Leben einer Frau, Mutter, Mensch namens Zübeyda aus Nagold Januar 2021

#8 Zentrale der Familie

Als ich das erste Mal vom Corona-Virus in der Welt erfuhr, war ich ziemlich erschüttert. Nach dem Lockdown erholte ich mich ein wenig vom Schock und bemerkte, dass es mir in meinem Leben, eine neue Seite der Erkenntnisse schaffte. Ich hatte noch nie so viel Gelegenheit gehabt, Zeit mit den Kindern oder meinem Mann zu verbringen. Geschweige denn, mir selber eine Auszeit zu gönnen. Aber auch meine Identität als Mutter und Ehefrau, stand noch nie so im Vordergrund wie heute. Ich wurde quasi zur Zentrale der Familie. Laune und Motivation im Haus, hing gänzlich von meiner ab. Das war nur eine Erfahrung von Vielen. Es schien, als ob ich meine Familie neu kennlernte und andere Seiten an ihnen entdeckte. Ich bin mit meiner Familie auf Entdeckerreise gegangen, und die Tickets hat uns Corona spendiert! Gülsüm

#9 Soziale Kontakte

Seit einem Jahr konnte ich mein Ehrenamt nicht ausführen. Unser Verein ist seit der Pandemie geschlossen. Davor verbrachte ich mindestens 3 Tage in der Woche dort, und half wo es nur ging. Nun kann ich meine Freunde nicht mal sehen. Ich vermisse sie sehr!
Einmal im Monat besuchte ich die Bewohner unseres Altenheimes, jetzt sind sie ganz alleine.
Mit den Nachbarn hatte ich regen Kontakt, nun begrüßen wir uns vom Weitem, wenn überhaupt.
Frauen haben mehr soziale Kontakte und pflegen ihre Freundschaften und sind deswegen betroffener, über die momentane Lage.
Bei jedem Niesen und Husten, wird man schief angeschaut. Wir haben Ängste.
Erst recht als Großmutter, vor allem als mein Enkel geboren wurde. Ich habe ihn erst eine Woche später sehen können. Leider durfte ich ihn nicht auf den Arm nehmen.
Wenn ich meine Maske aufsetze, schaut mich meine Enkelin komisch an, die Kinder nimmt das Ganze auch mit.
Ich komme nicht wirklich klar, mit dem Ganzen. Mein einziges Gebet momentan lautet, dass diese Krankheit ein für alle Mal verschwindet!!!!

Tülay

#10 Alleinerziehend durch die Pandemie

Ich möchte euch ein paar Eindrücke aus meinem derzeitigen Leben zeigen, als alleinerziehende Mutter und das auch noch zu Corona Zeiten. Zuerst muss ich klarkommen mit einem pubertären Sohn, zudem verlor ich meine Arbeit und zuletzt musste ich aus gesundheitlichen Gründen operiert werden. Ich war alleine im Krankenhaus, mein Sohn war auf sich gestellt und als ob das alles nicht genug wäre, erkrankte meine Mutter an Corona. In ihrer Quarantänezeit erledigte ich ihren Einkauf etc. Alles ziemlich zermürbend! In meiner Genesungszeit war ich auch alleine, die Einsamkeit wurde zu meinem besten Freund. Man fühlt sich doppelt krank dank Corona. Doch musste ich stark bleiben, unter anderem für meinen Sohn. Den Kontakt zu seinen Freunden abbrechen, fiel ihm natürlich sehr schwer. Ich muss stark bleiben für ihn, seine Psyche ist mir wichtiger als meine. So denken wahrscheinlich viele Mütter. Wir sind beide sehr soziale Menschen, der Kontakt zu unserem Umfeld fehlt sehr. Wir versuchen es zu ersetzen in der virtuellen Welt. Dort können wir uns sehen und sprechen, auch wenn es nicht dasselbe ist. So lässt es sich ein bisschen aushalten. Als letztes möchte erwähnen, dass ich auch viel Zeit mit meinem Sohn verbracht habe. Das einzig Positive. Auf Freundschaft und Gesundheit lege nun noch mehr wert, auch auf das Mutterdasein. Ich möchte mich bei allen, die mich in dieser schweren Zeit nicht alleine gelassen haben, von Herzen danken. Ich hoffe, dass die Menschheit keinen so großen Test wiederholen muss!!! Hatice

#11 "Unsicherheit beherrscht unser Leben"

Die Pandemie hat vieles verändert. Anfangs herrschte große Angst und Verunsicherung. Damit klarzukommen war nicht einfach. Man ist selbst verunsichert, muss aber gegenüber den Kindern sehr stark sein. Das und die Zeiten des Lockdowns haben sehr viel Kraft gekostet. Da man auf einmal vieles Liebgewonnene einfach nicht mehr machen konnte. Freunde und Familienangehörige treffen… essen gehen… bummeln… Sport im Verein. Mittlerweile hat man sich an einiges gewöhnt, doch die Unsicherheit, wie es weitergeht, ist immer noch da und beherrscht unser Leben. Jede weitere Woche der Schulschließung ist ein großer Verlust für unsere Kinder. Und auch hier bleibt die Sorge, wie wird es weitergehen? Können die Schulen das nicht Erlernte auffangen? Ich hoffe, dass bald mehr Normalität in unser Leben tritt. Aber ein Gutes hatte die Pandemie: es hat uns gezeigt, dass unsere Normalität ein großes Gut ist für das man sehr dankbar sein sollte.

#12 "Mit Zuversicht Covid bekämpft"

Leider hatte ich vor ein paar Monaten Covid. Möchte mich nicht einmal an diese schwierigen Zeiten erinnern. Manchmal lehren uns schlechte Dinge etwas, jetzt verstehe ich die Wichtigkeit meiner Familie besser, mein Mann hat viel geholfen hatt sich um die Kinder gekümmert um meine Medizin und den ganzen Papierkram erledigt. Meine Freunde ließen Essen an meiner Tür und diese Situation machte mich sehr emotional und ich dachte, wie wertvoll Menschen um mich herum sind. Meine Nachbarn riefen an und fragten, ob ich etwas von Einkaufsmarkt oder aus der Apotheke brauche. Die Unterstützung der Menschen um mich herum gab mir Kraft und Moral.

An dieser Stelle möchten wir die Gelegenheit nutzen und uns nochmal bei allen Frauen für die tollen Einreichungen bedanken. Bleibt gesund!

Kategorien: Allgemein